Als Anästhesiologen nehmen wir häufig die Funktion eines „Intensivmediziners im Kreißsaal“ wahr. Profunde Kenntnisse der anatomischen und physiologischen Besonderheiten einer schwangeren Patientin und über anästhesiologische und auch geburtshilfliche Komplikationen müssen daher zum Rüstzeug eines jeden in der geburtshilflichen Anästhesiologie Tätigen gehören.
Aktuelle Statistiken aus dem Vereinigten Königreich (Mothers and
Babies: Reducing Risk through Audits and Confidential Enquiries (MBRRACE)-Reports) lassen eine Beteiligung der Anästhesiologie an der Versorgung nahe-
zu jeder kritisch erkrankten Schwangeren erkennen. Im Falle eines schlechten Outcomes lag häufig eine unter dem Standard liegende Versorgungsqualität vor. Notfallsituationen lassen sich grob in „Anästhesie-bedingt, „geburtshilflich-bedingt“, „mit Vorerkrankungen assoziiert“ und „unabhängig von der Schwan-
gerschaft“ klassifizieren. Mischformen sind jedoch häufig. Die folgende Übersichtsarbeit soll Ihnen das notwendige Rüstzeug für Ihren Umgang mit Notfallsituationen im Kreißsaal liefern.
Anaesthetists are regularly involved in the treatment of medical and obstetric emergencies in the delivery suite. A profound knowledge of the anatomical and physiological changes during pregnancy and of anaesthetic and obstetric complications is of essence.
Current MBRRACE-“Saving lives improving mothers care” reports from the UK tell that anaesthetists are involved in the management of nearly all critical obstetric events. In the case of a bad outcome, substandard care is reported on a regular basis. Emergencies can be classified either as “anaesthesia-related”, “obstetric“, “due to pre-existing disease” or “independent of the pregnant state”, but overlaps also occur on a regular basis. This review will provide the reader with current knowledge of the management of anaesthetic, obstetric and other emergencies in the delivery unit.