Die COVID-19-Pandemie stellt das Gesundheitssystem vor erhebliche Anstrengungen und Herausforderungen. Diese sind begründet in der hohen Anzahl an Patienten, der hohen Kontagiosität des Erregers, der (erwarteten) Überlastung von Versorgungseinrichtungen und dem aktuellen Mangel an persönlicher Schutzausrüstung.
Die Behandlung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand macht unabhängig von COVID-19 ein zeitkritisches und notwendigerweise strukturiertes Vorgehen erforderlich. Internationale Empfehlungen zur Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand liegen in jeweils aktualisierter Form sowohl für Laien als auch für medizinisches Fachpersonal vor. In der aktuellen COVID-19-Pandemie wurden diese internationalen Empfehlungen an-
gepasst. Sowohl ILCOR (International Liaison Committee on Resuscitation), AHA (American Heart Association), ERC (European Resuscitation Council) und GRC (Deutscher Rat für Wiederbelebung) haben hierzu Stellungnahmen herausgegeben [1,2]. Im Mittelpunkt steht dabei die mögliche Gefährdung durch eine Infektion bei Laien und Fachpersonal während der Durchführung von Wiederbelebungsmaßnahmen.
Alle Empfehlungen basieren auf einer Risiko-Nutzen-Abwägung unter Berücksichtigung des Schutzes der eingesetzten Helfer und der Minimierung des reanimationsfreien Intervalls. Die Evidenzlage hierzu ist aktuell unzureichend, und die Empfehlungen stellen daher das Ergebnis der o.g. Abwägung dar. Lokale Algorithmen müssen ggf. angepasst werden bzw. die internationalen Empfehlungen sind ggf. im Hinblick auf lokale Gegebenheiten anzupassen.