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Leitlinien und Empfehlungen | Guidelines and Recommendations
G. Schälte · F. Kehl · N. Didion · N. Pirlich · J. Bickenbach · M. Rehm · R. Rossaint

Besonderheiten des Atemwegsmanagements bei Patienten mit vermuteter oder gesicherter COVID-19 Erkrankung und bei Patienten ohne Infektion während der Corona-Pandemie

Schlüsselwörter Corona-Pandemie – COVID-19 – SARS-CoV-2 – Atemwegsmanagement – Respiratorisches Versagen – Empfehlungen
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Zusammenfassung

Hintergrund der Empfehlung: Seit November 2019 breitet sich das SARS-CoV-2-Virus von China kommend über die ganze Welt aus. Die Ausbreitung der durch SARS-CoV-2 hervorgerufenen Erkrankung „Corona Virus Disease 2019“ (COVID-19) wurde im März 2020 seitens der WHO zur Pandemie erklärt.

Mit Stand 01.04.2020 waren weltweit >873.000 Menschen erkrankt, wovon mehr als 43.000 verstarben. Die Transmission des Virus erfolgt dabei primär durch Tröpfchen oder Speichel. Eine aerogene Ausbreitung wird kontrovers diskutiert, ist wahrscheinlich jedoch möglich. Virus bzw. Virus-RNA kann in Nasen-Rachensekret, Sputum, Tränenflüssigkeit und Blut nachgewiesen werden. Darüber hinaus wurde VirusRNA in Darm und Faeces identifiziert. Damit wäre eine Transmission auf dem Wege der Schmierinfektion denkbar. Eine sekundäre Übertragung durch kontaminierte Gegenstände und Oberflächen ist wahrscheinlich. Bei einer großen Anzahl von Patienten verläuft die Infektion leicht oder asymptomatisch, bei ca. 15% schwer und ca. 6% müssen auf eine Intensivstation aufgenommen werden [2]. Verlaufsunabhängig können Patienten jedoch schon 2–3 Tage vor dem Auftreten von Krankheitssymptomen infektiös sein. Die Inkubationszeit beträgt ca. 2–14 Tage. Insbesondere die wahrscheinlich hohe primäre Virusreplikation im Bereich der oberen Atemwege und die erst sekundäre Vermehrung in den unteren Atemwegen bewirken die hohe Kontagiosität und Infektiosität noch vor Ausbruch erster Krankheitssymptome. Aufgrund des oben beschriebenen Transmissionsweges und der fehlenden Symptomatik am Anfang der Erkrankung bei schon bestehender Infektiosität müssen bei allen Manipulationen oder Annäherungen im Kopf-Hals-Nasenbereich (z.B. bei der Atemwegssicherung in Narkose) über die üblichen bisherigen hygienischen Maßnahmen hinausgehende Schutzmaßnahmen des medizinischen Personals, insbesondere bei Patienten mit Verdacht auf oder bestehender COVID-19-Infektion getroffen werden [1].

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