Zusammenfassung: Neben der KHK und der Herzinsuffizienz spielen Herzrhythmusstörungen in der perioperativen Medizin eine wichtige Rolle. Obwohl das Auftreten von schwerwiegenden herzrhythmusassoziierten Komplikationen eher selten ist, sind dennoch profunde Kenntnisse bezüglich der Pathophysiologie und Therapie von Arrhythmien für den Anästhesisten von großer Bedeutung.

Nur dadurch ist es möglich, eine exakte Risikoabschätzung vorzunehmen und bei einer eventuellen Einleitung gezielter therapeutischer Maßnahmen die richtige Entscheidung zu treffen. Unsere Ausführungen beinhalten zunächst eine genaue Klassifizierung der verschiedenen brady- und tachykarden Herzrhythmusstörungen und berück-sichtigen auch die typischen „Auslöser" in der peri-operativen Phase. Im Folgenden wird neben einigen pathophysiologischen und pharmakologischen Grundlagen das diagnostische und therapeutische Vorgehen bei vorbestehenden bzw. akut auftretenden Herz-rhythmusstörungen in der prä-, intra- und postoperativen Phase beschrieben. Neben allgemeinen Basismaßnahmen zur Prävention und Therapie von Arrhythmien werden dezidierte Konzepte zur gezielten medikamentösen und elektrischen Therapie der einzelnen tachykarden und bradykarden Störungen dargestellt. Diese sollen dem Anästhesisten eine Hilfestellung vor allem beim Akutmanagement von Herzrhythmusstörungen geben und die Beherrschung von Komplikationen bis hin zu vital bedrohlichen Zuständen erleichtern.