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A. Timmermann, C. Byhahn, V. Wenzel, C. Eich, T. Piepho, M. Bernhard, V. Dörges

Handlungsempfehlung für das präklinische Atemwegsmanagement

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Zusammenfassung

Die erfolgreiche Sicherung der Atemwege ist eine der zentralen Aufgaben in der Notfallmedizin, da ohne adäquate Oxygenierung und Ventilation alle weiteren Therapiemaßnahmen vergeblich bleiben. Das präklinische Atemwegsmanagement ist deutlich schwieriger im Vergleich zu innerklinischen Verhältnissen, da zahlreiche Faktoren erschwerend hinzukommen, die den Zustand der Patienten, die Umgebungsverhältnisse, die limitierte Ausrüstung und die individuellen Kenntnisse des medizinischen Personals betreffen.


Die tracheale Intubation (ETI) gilt nach wie vor als Goldstandard zur Sicherung der Atemwege, obwohl keine ausreichende Datenlage zur Wahl des besten Verfahrens besteht. Ebenso fehlt die Evidenz, auf Grund derer die minimale Anzahl von erfolgreichen innerklinischen Anwendungen einer spezifischen Technik und deren regelmäßige Wiederholung gefordert werden kann. Die nachfolgenden Empfehlungen basieren daher auf der Bewertung von prä- und innerklinischen Studien. Die ETI sollte nur von denjenigen durchgeführt werden, die die Technik sicher beherrschen. Dazu sollte zum Erlernen der Technik die Durchführung von wenigstens 100 ETI und nachfolgend 10 ETI/Jahr an Patienten unter Aufsicht dokumentiert werden. Unter präklinischen Bedingungen dürfen maximal zwei Intubationsversuche unternommen werden, die jeweils nicht länger als 30 Sekunden andauern sollten. Zwischen zwei Intubationsversuchen sollte eine Maskenbeatmung durchgeführt werden. Nach gescheiterter ETI oder bei Fehlen der geforderten Voraussetzungen sollten extraglottische Atemwege (EGA) mit maximal zwei Versuchen zur Anwendung kommen. Als Minimalvoraussetzung vor dem präklinischen Einsatz sollten 10 Anwendungen eines EGA an Patienten unter Aufsicht erfolgen und jährlich dreimalig wiederholt werden. Es sollten EGA mit Drainagekanal verwendet und eine Magensonde platziert werden. Nach erfolgloser ETI und/oder EGA-Einlage sollte die Atemwegssicherung über eine Koniotomie erfolgen. Nach durchgeführter Atemwegssicherung muss eine Kontrolle der Beatmung mittels kontinuierlicher Kapnographie erfolgen. Im Kreislaufstillstand sollte eine zweite Methode zur Erkennung einer ösophagealen Fehllage verwendet werden.

Summary Successful management of the airway is one of the central tasks in emergency care medicine since the absence of adequate oxygenation and ventilation render all other measures void. Out-of-hospital airway management is markedly more difficult than in the hospital, since such factors as the state of the patient, the ambient situation, limited equipment and the individual experience of the medical personel all have a role to play. Tracheal intubation (ETI) continues to be regarded as the “gold standard” for airway securement, although data on the best procedure to use are not forthcom­ing. In addition there is a lack of evidence identifying the minimum number of successful in-hospital applications of a specific technique and the justification for its regular use ETI should be performed only by those who have mastered the technique. For such persons there should be documented evidence of supervised training involving at least 100 ETI´s, and subsequently 10 ETI´s a year performed in selected patients. Under pre-hospital conditions not more than two intubation attempts, each last­ing not more than 30 seconds, should be undertaken. Between two attempts, mask ventilation should be applied. In the event of a failed ETI, or when the necessary requirements are absent, not more than two attempts to establish an extraglottic airway (EGA) should be made. EGA with a drainage channel should be applied and a gastric tube placed. After successful ETI and/or EGA, the airway should be secured via a coniotomy. When the airway has been secured, respiration must be monitored via capnography. In the event of circulatory failure, a second method should be used to detect an oesophageal misplacement.
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