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Übersichten | Review Articles
Zertifizierte Fortbildung | Continuing Medical Education (CME)
A. Schmutz, H. Bürkle

Anästhesie für die schwangere Patientin

Anaesthesia during pregnancy

Schlüsselwörter Anästhesie, Schwangerschaft, Fetus, Sicherheit, Abort, Laparoskopisches Operieren
Keywords Anaesthesia, Pregnancy, Foetus, Safety, Abortion, Laparoscopic Surgery
Zusammenfassung

Operationen in der Schwangerschaft sind nicht selten und werden hauptsächlich aufgrund von akuten Abdominalinfek­tio­nen wie einer Appendizitis oder einer Cholezystitis notwendig; darüber hinaus erfordern ovarielle Pathologien und Traumen gelegentlich eine operative Intervention.


Für eine optimale Versorgung sind Kenntnisse der anästhesierelevanten physiologischen Veränderungen in der Schwangerschaft unabdingbar. Eine Kompromittierung der uteroplazentaren Einheit durch maternale Hypovolämie, Azidose, Hyper- oder Hypokapnie mit Beeinträchtigung des Feten muss ver­‑ hindert werden. Die Behandlung soll in einer Einrichtung erfolgen, die über interdisziplinäre Erfahrung in der operativen Behandlung Schwangerer mit geburtshilflicher und neonatologischer Expertise verfügt. Das anästhesiolo­gi­‑ sche Hauptaugenmerk gilt der Aufrechterhaltung der maternalen und feta­‑ len Vitalfunktionen und damit der Aufrechterhaltung der Schwangerschaft. Bei einem potenziell lebensfähigen Feten soll die Herzfrequenz perioperativ über­‑ wacht und ein Geburtshelfer zur Durch­führung einer Sectio caesarea unmittelbar verfügbar sein. Für die aktuell verwendeten Anästhetika gibt es keine Hinweise bezüglich einer eindeutig teratogenen Wirkung. Da sich unerwünschte Effekte jedoch nicht mit letzter Sicherheit ausschließen lassen, wird eine minimale Exposition empfohlen. Auch aus diesem Grund werden Regionalanästhesien nach Möglichkeit bevorzugt.

Summary Surgical procedures during pregnancy are mainly due to acute appendicitis or cholecystitis, and sometimes surgery for ovarian disorders and trauma will also be necessary. Anaesthetic and surgical management require a profound knowledge of the anatomical and phy­‑ siological changes induced in pregnancy. Correction of hypovolaemia and hypotension and avoidance of maternal hypoxia and hypercarbia is essential for uteroplacental oxygen delivery and blood flow and thus for foetal health. Surgery should be performed at an experienced institution with neonatal and obstetric service. The main focus during anaes­thesia is to maintain maternal and foetal vital functions and homeostasis, thus preserving the state of pregnancy. Intra­‑ operative foetal monitoring should be applied if the foetus is viable, and an obstetrician should be available in case an emergency Caesarean section is neces­sary. None of the contemporary anaesthetic agents we use are known to have teratogenic potential. Nevertheless, exposures to any medication should be minimised, because adverse effects cannot be totally excluded. This is one of the reasons to favour regional anaesthesia, whenever possible.
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