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H. A. Adams

Anästhesie beim geriatrischen Patienten

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Zusammenfassung

Das gebundene Buch im Format 24 x 17 cm umfasst 358 Seiten mit zahlreichen Tabellen und Abbildungen. Neben den vier Herausgebern haben weitere 16 Autoren zu diesem Werk beigetragen, dazu kommt ein Geleitwort von F. Wappler.

Das Layout ist klar und übersichtlich; Merksätze sind grün unterlegt und damit deutlich hervorgehoben. Das Werk umfasst insgesamt 16 Kapitel, wobei die allgemeinen Vorbetrachtun-gen zwei Kapitel umfassen und die übrigen Kapitel sich auf die prä-, intra- und postoperative Phase verteilen.
Zunächst werden Demographie, Funktio-nalität und Prognose dargestellt und die Begriffe „Frailty“ (Gebrechlichkeit) und „Assessment“ (Bewertung) erläutert. Im Anschluss werden die allgemeinen physiologischen Veränderungen im Alter kurz dargestellt. Die Darstellungen der prä- und intraoperativen Phase nehmen etwa gleich viel Raum ein; sie bilden den Schwerpunkt des Buches. Die präope-rativ unverzichtbare anästhesio-logische Risikoevaluation mit der gegebenenfalls folgenden präoperativen Optimierung wird klar strukturiert dargestellt und aus geriatrischer Perspektive mit ihren pathophysiologischen Aspekten untermauert. Die kaum noch überschaubare Begleitmedikation sowie die medikamentöse Prämedikation werden gut gegliedert und präzis behandelt. Nach dem Beitrag zu den zahlreichen rechtlichen Aspekten, die sowohl allgemein als auch in ihren speziellen geriatrischen Aspekten erläutert werden, schließt das Kapitel Eingriffsplanung diesen Hauptteil ab. Die intraoperative Phase wird mit Beiträgen zu den Themen Narkoseführung, Monitoring (Überwachung), Beatmung, Kreislauf und Wärmeerhalt abgedeckt. Die relevanten Anästhetika werden kurz und prägnant skizziert. Im Kapitel Monitoring wird der Stellenwert des zentralen Venendrucks (ZVD) nicht pauschal verworfen, sondern mit Recht als „ergänzender Puzzle-Stein“ gewürdigt. Für die postoperative Phase werden zunächst die Versorgung im Aufwachraum sowie die geriatrische Betreuung und Begleitung dargestellt; die Kapitel zur postoperativen Schmerztherapie sowie zum Delir und zur postoperativen kognitiven Dysfunktion bilden den Abschluss. Jedes Kapitel ist mit eingehenden Literaturhinweisen versehen. Das Buch wird der Bedeutung des behandelten Problemfeldes gerecht und geht weit über den alten Standardsatz zur Narkoseführung von „weniger – und das langsam“ hinaus. Es ist keineswegs ein Buch für Spezialisten und will es wohl auch nicht sein; dazu müssten einige Aspekte wie die spezielle Physiologie und Pathophysiologie weiter vertieft werden. Der Schwerpunkt liegt auf den interdisziplinären praxisrelevanten Aspekten, und angesichts der täglich erforderlichen Versorgung von immer mehr geriatrischen Patienten ist es allen klinisch tätigen Kolleginnen und Kollegen nur zu empfehlen. Der Preis ist angemessen.

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