63. Jahrgang - September 2022
Übersichten | Review Articles
Zertifizierte Fortbildung | Continuing Medical Education (CME)
T. Steinfeldt · T. Wiesmann
Einfluss von Allgemein- und Regionalanästhesie auf das postoperative Ergebnis
Schlüsselwörter
Mortalität – Allgemeinanästhesie – Regionalanästhesie – Delir – POCD
Keywords
Mortality – General Anaesthesia – Regional Anaesthesia – Delirium – POCD
Zusammenfassung
Die Anästhesie kann einen kurz- und / oder langfristigen Einfluss auf das operative Ergebnis oder die Entwicklung der Grunderkrankung haben.
Über die letzten Jahrzehnte hat im Bereich der postoperativen Akutschmerztherapie die Regionalanästhesie ihren festen Platz eingenommen und ist in Bezug auf die Effektivität kaum zu übertreffen. Entgegen der Annahme, dass chronische Schmerzen durch Regionalanästhesie reduziert würden, zeigt sich deutlich, dass der Anästhesie kein sichtbarer Einfluss zuzuordnen ist. Hinsichtlich der Bedeutung für die Rezidiv- und Progressionsrate von Tumoren liegen widersprüchliche Daten vor. Unterschiede bzgl. der Letalität nach Regionalanästhesie oder Allgemeinanästhesie sind nach heutiger Studienlage eher nicht darstellbar. Dieser Artikel soll dem Leser anhand ausgewählter Aspekte einen Überblick zum langfristigen Einfluss verschiedener Narkoseverfahren auf das postoperative Ergebnis geben.
Summary
Anaesthesia techniques may interfere in many ways with the long- or short-term prognosis or the course of disease of patients.
Over the past decades, regional anaesthesia has taken its firm place in the field of postoperative acute pain therapy and can hardly be surpassed in terms of effectiveness. Neither is there any clear evidence supporting the hypothesis that regional anaesthesia might even prevent chronic pain. There are conflicting data concerning the idea of a positive interference of anaesthesia with cancer recurrence or progression. Differences in lethality after regional anaesthesia or general anaesthesia cannot be shown according to current studies.
