Sonderbeiträge | Special Articles
Krankenhausmanagement & -ökonomie | Management & Health Economics
O. Karaca · T. Auhuber · E. Bialas · P. Friederich · M. Schuster · C. Waydhas

Prozess-Benchmarking von Intensivstationen: Auf dem Weg zu einer stabilen und bedarfs­gerechten Steuerung von Intensivstationen

Process benchmarking of intensive care units: towards a stable and demand-oriented management of intensive care units

Schlüsselwörter Benchmarking – Intensivstation – Prozessmanagement – Ressourcensteuerung
Keywords Benchmarking – Intensive Care Unit – Process Management – Resource Management
Zusammenfassung

Benchmarking ist eine etablierte Methode im Gesundheitswesen, mithilfe derer Versorgungslücken sowie Best Practice-Ansätze aufgezeigt werden kön­nen.

Darüber hinaus tragen die Verän­derungen, die durch den Vergleich mit Anderen initiiert werden, zur Steigerung der Versorgungsqualität bei. Im Benchmarking-Programm des Berufsver­bandes Deutscher Anästhesisten e. V. (BDA), des Berufsverbandes der Deut­schen Chirurgen e. V. (BDC) und des Ver­bandes für OP-Management e. V. (VOPM) konnte dies für den OP-Bereich bereits erfolgreich demonstriert werden. Die Intensivstationen stellen für den operativen Versorgungsprozess eine wichtige Schnittstelle dar und die Prozessgestaltung im OP hängt entscheidend von der Verfügbarkeit von Intensivbetten ab. Gleichermaßen ist eine Vorhaltung bzw. Verfügbarkeit von Intensivbetten für die Weiterversorgung von kritisch kranken Patienten aus den Notfallaufnahmen es­­senziell. Die Intensivstationen selbst sind kostenintensive wie knappe Ressourcen. Es zeigt sich, dass diese Ressource ak­tuell nicht immer transparent und vollständig bedarfsgerecht gesteuert wird.
Dies kann sich negativ auf die Versorgungsqualität der Patienten auswirken. Ein Benchmarking von Intensivstationen hat das Potenzial, diesem Missstand entgegenzusteuern: Durch eine systema­tische Beschreibung der Prozesse mithilfe von konsentierten Kennzahlen und deren Vergleich mit den Prozessen an­derer Intensivstationen werden die Prozesse der Intensivstatio­nen bewertet und
transparent. Es ent­steht ein gemeinsames und möglichst objektives Verständnis aller Prozessbeteiligter bezüglich der Nutzung der Ressourcen. Routinedaten wie die Daten nach § 21 KHEntgG, die in allen Häusern verfügbar sind, erscheinen geeignet, ein für alle deutschen Krankenhäuser schnell zugängliches Benchmarking zu ermög­lichen. Die Verweilzeit eines Falls auf der Intensivstation kann eine erste zentrale Kennzahl darstellen. Weitere Informationen aus dem Datensatz nach § 21 KHEntgG sind geeignet, um die Prozessabläufe auf den Intensivstationen zu beschreiben. Das langfristige Ziel dabei ist die bedarfsgerechte Steuerung der Intensivressourcen, die in Anbetracht der steigenden Res­sourcenknappheit zunehmend ein ent­scheidender Erfolgsfaktor für Krankenhäuser sein wird.

Summary

Benchmarking is an established method in healthcare that can be used to identify gaps in care and best practice approaches.

In addition, changes initi­a­ted by comparison with others help to increase the quality of care. This has already been successfully demonstrated for the OR area in the benchmarking programme of the Professional Associa­tion of German Anaesthetists (BDA), the Professional Association of German Surgeons (BDC) and the Association of OR Management (VOPM). Intensive care units provide crucial interfaces to surgical care processes and OR processes depend decisively on the availability of intensive care unit (ICU) beds. Similarly, the provision or availability of ICU beds is essential for the care of critically ill patients admitted to emergency departments. ICU beds themselves are both costly and limited resources. However, it is known that this resource is currently not always managed transparently and fully demand-oriented. This can have a negative impact on the quality of care for patients. Benchmarking of ICUs has the potential to counteract this deficiency: The processes of the ICUs can be evaluated and made transparent by describing these processes systematically with the help of consented key figures and comparing them with those of other ICUs. A common and objective understanding of everyone involved in these processes creates a common un­derstanding for the use of resources. Routine data, such as the data according to Section 21 KHEntgG (Hospital Renumeration Act), which are available in all hospitals, appear to be suitable for enabling a benchmarking that is quickly accessible to all German hospitals. A first key figure can be the length of stay of a case at the ICU. Further information from the data set according to Section  21 KHEntgG is suitable for describing the processes in the ICUs. The long-term goal here is to manage intensive care resources demand-oriented. This will increasingly be a decisive success factor for hospitals because of the growing limitation of resources.

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