Übersichten | Review Articles
Zertifizierte Fortbildung | Continuing Medical Education (CME)
Ch. Byhahn, K. Westphal, B. Zwißler

Die Punktionstracheotomie (CME 4/05)

Percutaneous tracheostomy

Schlüsselwörter Perkutane Tracheotomie, Elektive Operationstechniken, Minimal-invasive Verfahren, Maschinelle Beatmung, Intensivmedizin
Keywords Tracheostomy, Surgical Procedures, Elective Minimally Invasive Surgical Procedures, Mechanical Ventilation, Intensive Care
Zusammenfassung

Zusammenfassung: Die Punktionstracheotomie hat sich in den vergangenen Jahren als fester Bestandteil der intensivmedizinischen Beatmungstherapie etabliert. Sie bietet erwiesenermaßen eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber der prolongierten translaryngealen Intubation und der konventionellen Tracheotomie.


Gegenwärtig stehen in Deutschland fünf Techniken zur Verfügung, die alle auf dem Prinzip der Trachealpunktion, nachfolgender Dilatation der Weichteile und Einlage einer Trachealkanüle in Seldingertechnik beruhen. Die Inzidenz klinisch bedeutsamer perioperativer Komplikationen liegt für die Punktionstracheotomie bei etwa 4%, wobei zwischen den einzelnen Techniken nahezu kein Unterschied besteht. Langzeitkomplikationen umfassen im Wesentlichen die Trachealstenose, die bislang jedoch nur in Einzelfällen beobachtet wurde. Die technische Einfachheit der Verfahren ermöglicht ein rasches Erlernen dieser Techniken insbesondere für nicht chirurgisch ausgebildete Intensivmediziner. Dennoch darf nicht außer Acht gelassen werden, dass es sich bei der Punktionstracheotomie trotz ihres minimal-invasiven Charakters um einen chirurgischen Eingriff an den Atemwegen eines kritisch kranken Intensivpatienten handelt, der im Einzelfall mit schwerwiegenden Komplikationen vergesellschaftet sein kann. Dem rechtzeitigen Erkennen und der adäquaten Behandlung eventueller Komplikationen kommt daher eine elementare Bedeutung zu. Nur durch stetige Sorgfalt und Aufmerksamkeit kann die Punktionstracheotomie ihrem eigentlichen Anspruch gerecht werden: als elektiver Eingriff mit einer geringen Komplikationsrate die Beatmungs-, Entwöhnungs- und Gesamtsituation eines Intensivpatienten zu verbessern und ihn vor den Komplikationen der prolongierten Intubation zu schützen.

Summary Summary: Percutaneous tracheostomy has become an established procedure in the intensive management of critically ill patient on long-term ventilation. It offers a number of advantages over prolonged endotracheal intubation and conventional tracheostomy. All five techniques of percutaneous tracheostomy currently available in Germany are based on Seldinger´s technique and differ from one another mainly in the particular manner of dilating the soft tissue and inserting the cannula. The incidence of clinically significant perioperative complications is around 4%, with virtually no difference among the various techniques. The leading long-term complication of percutaneous tracheostomy is tracheal stenosis, which, however, has to date been described in only a few cases. Percutaneous tracheostomy is technically simple to perform and quickly learned, even by intensivists with no particular surgical skills. Nevertheless, it must be noted that, despite its minimally invasive nature, percutaneous tracheostomy is still a surgical manipulation of the critically ill patient’s airway, and in the individual case may be associated with life-threatening complications. Immediate recognition and adequate treatment of any complication that may arise is therefore of primary importance. Constant care and awareness is mandatory to ensure the effectiveness of percutaneous tracheostomy in improving ventilation and the patient’s overall condition, speeding up weaning from the ventilator, and largely preventing the complications of prolonged endotracheal intubation.
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