Sonstige
F.-A. Pitten, R. Wackerow, M. Wendt, A. Kramer

Luftkeimbelastung einer Intensivtherapiestation und Schleusungsregime

Air contamination of an intensive care unit and entry regulations

Schlüsselwörter Intensive Care Units, Hygiene, Air clothing pollution, indoor
Keywords Intensive Care Units, Hygiene, Air clothing pollution, indoor
Zusammenfassung

Zusammenfassung: Das Anlegen von eigens bereitgestellter Kleidung und Schuhwerk (bzw. Plastiküberziehern für die Schuhe) ist ein weit verbreitetes Ritual für die Besucher von Patienten auf Intensivtherapiestationen (ITS). Um zu klären, ob dies einen Einfluß auf die Kontamination der Luft hat, wurden die Konzentrationen von Partikeln und Mikroorganismen zu festgelegten Zeitpunkten auf einer ITS erhoben, wobei an 15 Tagen konsequent Bereichskleidung angelegt wurde und an 15 weiteren Tagen Besucher sowie Personen, die nicht dauerhaft auf der ITS arbeiten, die ITS in Straßenkleidung betraten.


Es zeigte sich, daß in der Phase, während der alle Personen beim Betreten der ITS Bereichskleidung aus Baumwolle anlegen mußten, vereinzelt sogar höhere Partikelzahlen in der Raumluft auftraten; die Keimbelastung der Luft wurde dagegen überhaupt nicht beeinflußt. Die erhöhte Partikelbelastung ist möglicherweise auf einen entsprechenden Abrieb der Bereichskleidung zurückzuführen. Als Fazit wird herausgestellt, daß Besucher von Intensivtherapiepatienten, die weder infektiös noch in besonderem Maße infektionsgefährdet sind, keine eigens bereitgestellte Schutzkleidung bzw. Schuhe tragen müssen. Empfehlenswert ist lediglich eine Händedesinfektion bei Betreten und Verlassen der ITS, das Anlegen eines Mund-Nasen-Schutzes im Falle respiratorischer Erkrankungen sowie das Ablegen von Mänteln. Ein Schuhwechsel ist nur notwendig, wenn aufgrund stark verschmutzter Schuhe ein erhöhter Schmutzeintrag zu befürchten ist.

Summary Summary: The use of special clothing and shoes (or plastic covers to be worn over the shoes) is a common ritual for visitors of patients in intensive care units (ICU). To assess if this practice influences the contamination of the ambient air, microorganisms and particles in the air were collected at particular intervals on an ICU. For 15 days all visitors and people who did not work in the ICU continuously had to put on special ICU-clothing and shoes, during the next 15 days they were allowed to enter the ICU in their regular clothing. We found increased counts of particles in the air were detected when all persons entering the ICU had to put on the protective clothing, which may be due to the release of particles from the cotton material of the ICU-clothing. The microbial contamination of the air remained unchanged. As a result it has become evident, that it is not necessary for people visiting ICU patients to put on special ICU-clothing or shoes unless the patients suffer from a transmissible infectious disease or are highly immunosuppressed. In contrast, hand disinfection and usage of face masks in case of acute respiratory disease are recommended. In addition, coats should be take off and shoes changed if they are visibly dirty.
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