Klinische Anästhesie
G. Groth, J. Tüttenberg, K. F. Waschke

Anästhesie bei Patienten mit Arnold-Chiari-Malformation

Anaesthesia in patients with Arnold-Chiari-Malformation

Schlüsselwörter Arnold-Chiari-Malformation, Anaesthesia, Neurosurgery
Keywords Arnold-Chiari-Malformation, Anaesthesia, Neurosurgery
Zusammenfassung

Zusammenfassung: Die Arnold-Chiari-Malformation (ACM) wird in vier Typen von zerebello-medullären Dysplasien unterteilt, von denen zwei Bedeutung für die Anästhesie haben. In diesem Artikel wird ein Überblick der charakteristischen morphologischen Veränderungen und der assoziierten klinischen Symptome gegeben.


Die neurochirurgische Therapie der meist erwachsenen Patienten mit ACM Typ I und der Kleinkinder und Säuglinge mit ACM Typ II,als der ausgeprägteren Form, besteht heute in einer Dekompression der hinteren Schädelgrube kombiniert mit einer zervikalen Laminektomie. Kardiale und respiratorische autonome Neuropathien erhöhen das perioperative Risiko ebenso wie eine nicht erkannte intrakranielle Hirndrucksteigerung. Das Risiko einer erschwerten endotrachealen Intubation ist bedingt durch häufig assoziierte knöcherne Fehlbildungen der oberen Halswirbelsäule sowie des kranio-zervikalen Übergangs. Bei Operationen von Patienten mit ACM in anderen operativen Fachbereichen können auch regionale Anästhesieverfahren angewendet werden. Darin eingeschlossen ist die Periduralanästhesie,wenn eine Allgemeinnarkose vermieden werden sollte.

Summary Summary:Arnold-Chiari malformation (ACM) descri-bes four types of hindbrain abnormalities, of which two are relevant for anaesthesia. A review of characteristic morphological changes and typically associated clinical symptoms is presented in this article. Today, neurosurgical treatment of choice is posterior fossa decompression combined with upper cervical laminectomy performed on adults with ACM type I and newborns or infants with the more pro-nounced ACM type II.The specific perioperative risk is increased by cardiac or respiratory autonomic neu-ropathies, as well as the occurrence of undetected raised intracranial pressure. Allied abnormalities of the cranio-cervical junction and cervical vertebrae bear the risk of difficult endotracheal intubation. Surgery of ACM patients in other specialties may be performed using different regional techniques, inclu-ding epidural anaesthesia when the risk of general anaesthesia needs to be avoided.
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