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DGAInfo
C. Kratz, L. Eberhart, H. Wulf, G. Geldner, U. Schirmer

Einsatz der hochthorakalen Epiduralanästhesie in der Kardiochirurgie an deutschen Kliniken

Use of high thoracic epidural anaesthesia for cardiac surgery in German hospitals

Schlüsselwörter Epiduralanästhesie, Kardiochirurgie, Postoperative Analgesie, Frühe Extubation, Liegedauer
Keywords Epidural Anaesthesia, Cardiac Surgery, Postoperative Analgesia, Early Extubation, Length of Hospital Stay
Zusammenfassung

Zusammenfassung: Hintergrund: In den letzten Jahren hat sich die Epiduralanästhesie (EDA) zur postoperativen Schmerztherapie nach großen abdominellen oder thorakalen Eingriffen durchgesetzt. Deutlich weniger verbreitet ist bisher jedoch der Einsatz der EDA bei kardiochirurgischen Eingriffen.


Obwohl anhand von Studien gezeigt werden konnte, dass es durch den Einsatz der hochthorakalen EDA in der Kardiochirurgie zu einer Verkürzung der Zeit bis zur Extubation, der Liegezeiten und zu einer geringeren Rate an pulmonalen oder kardialen Komplikationen kommt, ist dieses Verfahren bisher in Europa nicht etabliert. Methoden: Wir führten eine anonymisierte Umfrage zum Einsatz der EDA bei kardiochirurgischen Eingriffen an 81 deutschen Kliniken durch, um Aufschluss über mögliche Gründe für den Verzicht auf den Einsatz dieser Technik zu erlangen. Ergebnisse: Nur 4 der 48 antwortenden Kliniken führen die EDA bei kardiochirurgischen Eingriffe durch. Bei zwei der befragten Kliniken liegt ein regelmäßiger Einsatz vor, in einer bei etwa 50% der Eingriffe, in einer anderen bei 25%. Zwei weitere Kliniken gaben an, diese Technik bei weniger als 5% bzw. weniger als 1% einzusetzen. Bei insgesamt etwa 2.500 thorakalen Epiduralanästhesien zur Kardiochirurgie in 4 Zentren wurden bislang keine länger anhaltenden neurologischen Komplikationen beobachtet. Schlussfolgerungen: Die EDA wird nur in wenigen Kliniken bei herzchirurgischen Eingriffen eingesetzt. Trotz der guten Erfahrungen dieser Kliniken ist eine weitere Verbreitung dieser Technik in Deutschland derzeit nicht absehbar.

Summary Summary: Background: In recent years, epidural anaesthesia (EDA) has become an established form of postoperative analgesia after major abdominal and thoracic surgery. The use of EDA is, however, much less common in cardiac surgery. Although studies have shown that the time to extubation, and hospital stay are significantly shorter with EDA and pulmonary and cardiac complications are reduced, this technique has not become established routine in Europe. Methods: To determine the utilization of EDA for cardiac surgery, and identify the reasons for not practicing this technique, we conducted an anonymous enquiry among German hospitals. Results: Only four of the 48 responding hospitals employ EDA for cardiac surgery. Two out of the four reported regular use of the technique, one applied EDA in 50% of their cardiac surgery patients, and one in 25%. Two other departments use it in fewer than 5% and 1% of their patients. In the approx. 2500 epidurals reported for cardiac anaesthesia in Germany, no serious adverse events (permanent paraplegia etc.) were observed. Conclusions: EDA for cardiac surgery is used in only a few centres. Despite the positive experience in these centres, further development of the use of EDA for cardiac surgery in Germany is presently impossible to predict.
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