Übersichten | Review Articles
Zertifizierte Fortbildung | Continuing Medical Education (CME)
P.M. Spieth, T. Koch, M. Gama de Abreu

Anästhesiologisches Management der Einlungenanästhesie

Anaesthesiological management of one-lung anaesthesia

Schlüsselwörter Einlungenanästhesie, Seiten­getrennte Beatmung, Hypoxisch Pulmonale Vaso­konstriktion, Beatmungsmanagement
Keywords One-Lung Anaesthesia, Independent Lung Ventilation, Hypoxic Pulmonary Vasocon­striction, Respiratory Management
Zusammenfassung

Obwohl die Einlungen­anäs­thesie mittlerweile zum Routinerepertoire der modernen Anästhesie gehört, stellt sie immer noch eine Herausforderung für den Anästhesisten dar. Neben der zum Teil schwierigen Sicherung des Atemweges kommt dem Management der Beatmung dabei aufgrund der komplexen respirationsphysiologischen Zusammenhänge eine entscheidende Bedeutung zu.


Steht die Beherrschung der häufig auftretenden Hypoxämie intraoperativ zunächst im Vordergrund, sollte trotzdem eine protektive Beatmungsstrategie angewendet werden, um das Risiko einer beatmungsassoziierten Lungenschädigung zu minimieren. Weitere Maßnahmen wie routinemäßige fiberoptische Bronchoskopie, restriktive Flüssigkeits­substitution, thorakale Epiduralanästhesie oder die Anwendung variabler Beatmungsmuster können die Komplikationen der Einlungenanästhesie minimieren und das operative Ergebnis eventuell verbessern. Im vorliegenden Artikel soll neben dem anästhesiologischen Management der Einlungenanästhesie insbesondere auf respirationsphysiologische Grund­lagen und Veränderungen unter Einlungen­anäs­thesie sowie häufige Probleme und Fallstricke in der klinischen Anwendung eingegangen werden. Ba­sierend auf dem aktuellen Kenntnisstand, wird ein Algo­rithmus zur Durchführung der Einlungen­anäs­thesie vorgestellt.

Summary Although one-lung anaesthesia is now a standard procedure, it may still challenge the anaesthesiologist. Apart from the sometimes difficult airway management, complex physiological interactions make management of the respiration of deci­sive importance. While the avoidance of intraopera­tive hypoxaemia and hypercapnia is an overriding re­quirement , a respiratory strategy aimed at protecting against the risk of ventilator induced lung injury should also be applied. Such additional measures as the routine use of fiberoptic bronchoscopy, restric­tive fluid regimens, thoracic epidural anaesthesia or variable ventilation can help minimise complications and further improve outcome. This article also reviews the underlying physiological aspects of respiration and their changes during one-lung anaesthesia, as well as common problems and pitfalls in the clinical setting. On the basis of the current state of our knowledge an algorithm for the implementation of one-lung anaesthesia is presented.
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