Übersichten | Review Articles
Klinische Anästhesie | Clinical Anaesthesia
A. Bräuer, W. Zink, A. Timmermann, T. Perl, M. Quintel

Strategien zur Vermeidung von peri­operativer Hypothermie bei Off-Pump-Bypass- Chirurgie

Prevention of perioperative hypothermia during off-pump coronary artery bypass surgery

Schlüsselwörter OPCAB, Hypothermie, Konvektive Luftwärmung, Infusionswärmung, Konduktive Wärmung
Keywords OPCAB, Hypothermia, Forced-air Warming, Infusion Warming, Conductive Warming
Zusammenfassung

Die Off-Pump-Myokardrevaskularisation hat sich in Deutschland mit über 5.000 Eingriffen pro Jahr fest etabliert. Ohne spezielle Maßnahmen tritt bei diesen Eingriffen sehr häufig eine perioperative Hypothermie auf. Diese ist mit einem schlechteren Outcome der Patienten verbunden.


Bei Off-Pump-Myokardrevaskularisation wird eine Vielzahl von Wärmeprotektionsverfahren angewandt. Der Einsatz eines Wassermattengewandes oder von adhäsiven Wassermatten ist sehr effektiv und trotz des hohen Preises dieser Systeme kosteneffektiv. Falls diese Technologie nicht zur Verfügung steht, sollte versucht werden über eine Kombination der verfügbaren Methoden die perioperative Hypothermie zu begrenzen, da mit zunehmender Hypothermie die Mortalität bei diesen Patienten ansteigt. Heizmatten, die auf den Körper gelegt werden, sind neben konvektiver Luftwärmung (idealerweise zusammen mit Vorwärmung) bei diesen speziellen Eingriffen nur begrenzt effektiv, aber die besten alternativen Verfahren. Als additive Therapieverfahren sind folgende Maßnahmen möglich und sinnvoll: 1. Die Erhöhung der Raumtemperatur auf die höchstmögliche für den Operateur noch tolerierbare Temperatur, 2. der Einsatz von Infusionswärmern ab einem durchschnittlichen Flüssigkeitsumsatz von mehr als 2.000 ml und 3. Heizmatten unter dem Rücken. Ist ein Patient intraoperativ hypotherm geworden, so sollte er postoperativ aktiv wiedererwärmt werden.

Summary In Germany more than 5,000 off-pump coronary artery bypass operations are performed every year. However, peri-operative hypothermia is a common problem during such surgery, and is associated with an adverse patient outcome. A number of measures aimed at preventing peri-operative hypothermia are available. The use of warm-water garments or adhesive hydrogel pads is highly successful and cost effective, al­though such systems are quite expensive. If this technology is not available a combination of methods should be employed to reduce peri-operative hypothermia. Although of limited efficacy, resistive heating mattresses placed on the body or forced-air warming systems are the best alternative. Adjunctive measures include increasing OR temperature to a level still tolerable for the surgeon, infusion warming with a circulation of at least 2,000 ml, and a heated mattress placed under the back. If a patient has become hypothermic during surgery, active re-warming should be initiated.
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