Durch neue Erkenntnisse der Grundlagenforschung und klinische Untersuchungen rückten in den letzten Jahren altbekannte und neue Medikamentenklassen als Adjuvantien in der postoperativen Schmerztherapie in den Fokus. So gibt es für die beiden Antikonvulsiva Pregabalin und Gabapentin und auch Ketamin bzw.
Esketamin Einsatzmög- lichkeiten im Rahmen von hyperalgetischen postoperativen Schmerzzuständen. Ein weiterer interessanter Ansatz ist die Anwendung von Wund- oder intraartikulären Kathetern, die mit Lokalanästhetika bestückt werden können. Trotz dieser Fortschritte, dem breiten Angebot an Analgetika, den zahlreichen geeigneten Analgesietechniken und der Erarbeitung von Leitlinien ist die postoperative Schmerztherapie jedoch unverändert verbesserungswürdig. Dabei kommt der Schmerzmessung mit zeitnaher und analgetisch adäquater Reaktion zentrale Bedeutung für ein erfolgreiches balanciertes oder prozedurenspezifisches Analgesiekonzept zu. Anhand der Empfehlungen aus dem PROSPECT-Projekt und der S3-Leitlinie zur Behandlung akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerzen lassen sich eigene, kontext-sensitive, an die jeweiligen Er- fordernisse und Möglichkeiten der Klinik angepasste und evidenzbasierte Analgesiekonzepte erstellen.