Gefäßdissektionen des craniocervicalen Gefäßsystems können zu einem ischämischen cerebralen Insult führen, vor allem bei Patienten unter 50 Jahren. Die Ätiologie spontan auftretender Dissektionen der cervicalen Gefäße, im Besonderen der Carotisstrombahn, ist dabei nicht eindeutig geklärt. Diskutiert werden Infektionen, eine genetisch determinierte Prädisposition oder das Vorliegen von bestimmten Umweltfaktoren. Ursache kann zudem ein vorangegangenes Bagatelltrauma, ein sogenanntes Mechanical Trigger Event, sein. Diskutiert wird auch ein erhöhtes Auftreten bei Patienten unter Einnahme von vasoaktiven Substanzen, insbesondere von Kokain und Cannabis.
Wir berichten den Fall eines 42-jährigen Patienten mit einer cerebralen Ischämie als Folge eines Verschlusses der A. carotis interna mit Nachweis einer Dissektion. Nach Durchführung einer systemischen Thrombolysetherapie sowie einer An-
giographie mit Thrombektomie und Angioplastie erlitt der Patient eine intracerebrale Blutung, die aufgrund einer rasch progredienten Ödembildung zu einem letalen Ausgang führte. Auffällig war der Nachweis von Kokain und Tetrahydrocannabinol im toxikologischen Screening bei Aufnahme. Die pathophysiologische Bedeutung dieser Befunde im Hinblick auf die Entstehung der Dissektion soll anhand dieser Kasuistik diskutiert werden.
Dissections of craniocervical arteries can potentially cause ischaemic strokes, especially in young patients under the age of fifty. There is no conclusive evidence about the aetiology of spontaneous cervical artery dissections, particularly of the carotid artery. Various factors are discussed, including infections, genetic predisposition, specific environmental conditions or mechanical trigger events. Additionally, there seems to be a link to the consumption of vasoactive substances like cocaine or cannabinol. We report the case of a 42-year-old man with cerebral ischaemia following carotid artery dissection. After treatment with intravenous systemic thrombolysis and mechanical thrombectomy the patient developed intracranial haemorrhage. Unfortunately, the patient developed a rapidly progressive cerebral oedema with lethal outcome. Toxicological screening has found cannabinol and cocaine which may have contributed to the outcome.