Die technische Entwicklung und die daraus resultierenden medizinischen Möglichkeiten in der Intensiv- und Not­fallmedizin haben ein Problembewusstsein in Bezug auf medizinisch Machbares und medizinisch Sinnvolles hervorgerufen.

Gerade in Fragestellungen am Lebensende, bei Wechsel eines kurativen Therapieziels auf ein pallia­tives Therapieziel sowie bei der Betreuung von Palliativpatienten in der Intensiv- und Notfallmedizin ist nunmehr palliativmedizinische Expertise gefordert und für eine optimale Patientenversorgung notwendig. Diese Expertise kann auf unterschiedliche Arten in die Intensiv- und Notfallmedizin eingebunden werden. Derzeit am häufigsten diskutiert und empfohlen werden das Integrationsmodell und das Konsultationsmodell. Das Integrationsmodell beinhaltet palliativmedizinische Expertise als direkten Bestandteil der Intensiv- und Notfallmedizin. Das Konsultationsmodell beinhaltet die Anforderung externer Expertise zur gemeinsamen Patientenversorgung im Sinne einer konsiliarischen Unterstützung. Welches Modell für den eigenen Bereich sinnvoll und umsetzbar ist, muss lokal und individuell entschieden werden. Wichtig ist in der heutigen Zeit aber, dass palliativmedizinische Expertise in der Intensiv- und Notfallmedizin zunehmend notwendig ist und somit implementiert werden muss.