Eine 77-jährige Patientin wurde unter Notfallbedingungen in einem universitären Klinikum der Maximalversorgung mit akuten Schmerzen zwischen den Schulterblättern mit wanderndem Charakter durch den Notarzt vorgestellt.
Die computertomographische Diagnostik erbrachte ein penetrierendes Aortenulcus (PAU) im Bogenbereich mit einem hämorrhagischen Pleuraerguss links, welches einer umgehenden Versorgung zugeführt werden musste. Diese bestand in einer sofortigen interventionellen Gefäßrekonstruktion mittels Implantation einer Aortenbogenprothese und Implantation einer zweiten, kleineren Prothese, um die Blutversorgung über die linke A. subclavia aufrecht zu erhalten, da diese durch die Aortenprothese sonst okkludiert worden wäre. Die Prothese in der A. subclavia wurde in einer zweiten Sitzung mittels einer weiteren Prothese verlängert. Intraprozedural fand sich in der Aortographie während des ersten Eingriffs ein Restfluss zwischen Aortenprothese und Aortenintima, welcher mittels Einbringung von Platinspiralen embolisiert wurde. Es bestand einige Wochen später eine Schluckstörung mit Behinderung der Nahrungspassage in den Magen, weswegen eine Ösophagogastroskopie durchgeführt wurde. Es fand sich eine durch die Metallspiralen ausgelöste Fremdkörpergranulation mit Ausbildung einer aortoösophagealen Fistelung. In mehreren Blutkulturen konnte der Nachweis von Staphylokokkus lugdunensis erbracht werden, was auf eine Infektion der Prothese per continuitatem hindeutete. Es wurde eine Antibiotikatherapie mit Flucloxacillin begonnen. Vor diesem Hintergrund wurde die Entscheidung getroffen, die Aortenprothese zu entfernen und diese mittels eines supracoronaren Ersatzes der Aorta ascendens und des Aortenbogens mit Reimplantation der supraaortalen Gefäße zu ersetzen. Im Rahmen des Eingriffs wurde die Perforation des Ösophagus ausgeschnitten und übernäht. Nach fünftägiger Behandlung auf der Intensivstation verstarb die Patientin aufgrund eines unklaren septischen Schocks durch ein Multiorganversagen.
A 77-year-old female presented with penetrating aortic ulcer (PAU) distal to the origin of the left subclavian artery.
She underwent an endovascular (TEVAR) procedure with simultaneous stenting of the left subclavian artery due to a limited landing zone. In control aortography, a type-I endoleak was found between the intima of aortic arch and the prosthesis which was treated by coil embolization. However, the coils perforated the aortic layers and, due to a chronic inflammation, resulted in the formation of a fistula between the aortic arch and the esophagus. Consequently, despite estimated as high-risk procedure, she underwent open surgical revision. Unfortunately, the patient developed postoperative multiple organ failure and died 5 days after the revision.