
Paraquat ist ein Herbizid, dessen Einsatz seit 2007 in der Europäischen Union verboten ist, da es nicht den Gesundheitsstandards entspricht. Dennoch wird es wegen seiner geringen Kosten, seiner Verfügbarkeit und seiner guten Wirkung in vielen Ländern zur Unkrautbekämpfung in der Landwirtschaft eingesetzt. Die orale Aufnahme oder der Kontakt mit der Haut oder den Schleimhäuten kann schnell zu Multiorganversagen mit Beeinträchtigung der Lungen-, Leber- und Nierenfunktion führen. Die medizinische Behandlung einer Paraquatvergiftung stellt eine besondere Herausforderung dar, da es weder ein Antidot noch klare Richtlinien oder Empfehlungen für die Therapie gibt. Die Sterblichkeitsrate liegt daher selbst bei geringen Dosen bei bis zu 90 %.
Wir berichten über einen 20-jährigen männlichen Patienten, der wegen akuter Nierenschädigung infolge einer Paraquat-Intoxikation zunächst intensivmedizinisch und im weiteren Krankheitsverlauf auf der Normalstation behandelt wurde. Er hatte acht Tage zuvor im Kosovo versehentlich eine nicht exakt feststellbare Menge Paraquat eingenommen, weil er es für Hustensaft hielt. Nach mehreren Dialysebehandlungen über einen Zeitraum von insgesamt vier Wochen (drei Wochen stationär und eine Woche ambulant) stabilisierte sich seine Nierenfunktion, sodass er ohne Einschränkung der Organfunktionen beschwerdefrei aus dem Krankenhaus entlassen werden konnte.
Paraquat is an herbicide that has been banned in the European Union since 2007 because it fails to meet the required health standards. Nevertheless, it is still used in various countries due to its low price, availability, and good weed control effect. Oral ingestion or contact with the skin or mucous membranes can quickly lead to multiorgan failure including impaired lung, liver and kidney function. However, the medical treatment of paraquat poisoning is problematic as there is neither an antidote nor clear guidelines or recommendations for therapy exist. Its mortality rate is therefore up to 90 %, even if doses are low.
We report on a 20-year-old male patient who was initially treated in intensive care for acute kidney injury due to paraquat poisoning. He was subsequently transferred to a general ward. He had accidentally ingested paraquat in a not exactly defined dose eight days earlier in the Kosovo, having mistaken it for cough syrup. After several dialysis treatments over a total period of four weeks (three weeks as an inpatient and one week as an outpatient), his kidney function stabilized, allowing him to be discharged from hospital due to the complete absence of any functional organ impairment.