Zum Thema Wärmemanagement von operativen Patient:innen liegen inzwischen eine Vielzahl von Studien, Metaanalysen und Publikationen, bis hin zur S3-Leitlinie „Vermeidung von perioperativer Hypothermie“ vor. Fast jegliche Form des Wärmemanagements, angefangen von der aktiven Wärmung des Patienten bis hin zur Klimatisierung eines Operationsbereiches, verbraucht Energie. Dabei stellen die aktive Kühlung der Raumluft im OP und die gleichzeitig aktive Erwärmung des Patienten Prozesse dar, die sich grundsätzlich gegenüberstehen. Dieser Aspekt, in sich selbst natürlich wiederum untrennbar mit dem Begriff der Nachhaltigkeit verbunden, wurde bisher allerdings kaum betrachtet.
In dieser Arbeit wurde deshalb der Energiebedarf von konvektiven und konduktiven Patientenwärmesystemen ermittelt und das damit verbundene CO2-Äquivalent berechnet. Weiterhin wurde ein Szenario entwickelt, mit dem eine Abschätzung des Energiebedarfs der Klimatisierung des OP-Bereiches im Rahmen vernünftiger Annahmen ermöglicht wird. Die Ergebnisse zeigen, dass ein konvektives Verfahren zur aktiven Wärmung eines Patienten einen rund dreizehnfach höheren Energiebedarf aufweist im Vergleich zu einem konduktiven Verfahren. Hinsichtlich der Klimatisierung des OP-Bereichs liefern die Szenarien Hinweise darauf, dass hier bereits durch relativ kleine Änderungen ganz erhebliche Energiemengen eingespart werden könnten. Mit den hier vorgestellten Daten möchten die Autor:innen anhand eines einfachen Beispiels einen Denkanstoß liefern, auch den Aspekt des Energiebedarfs und der Nachhaltigkeit beim anästhesiologischen Patientenwärmemanagement zu berücksichtigen. Ein kleiner Baustein auf dem Weg zum „Green Hospital“.
Numerous studies, meta-analyses and publications have addressed the topic of temperature management in surgical patients, including the S3 guideline “Prevention of Perioperative Hypothermia.” Almost every form of temperature management, from actively warming the patient to air conditioning an operating room, requires energy. Active cooling of the air in the operating room and simultaneously warming the patient are fundamentally opposing processes. This aspect is itself inextricably linked to the concept of sustainability, however as of now has hardly been considered. Therefore, in the present study the energy consumption of convective and conductive patient warming systems was determined and the associated CO2 equivalent calculated. Furthermore, a scenario was developed that allows to estimate the energy consumption for air conditioning in the operating room to be made, based on reasonable assumptions.
The results show that a convective method for actively warming a patient consumes about thirteen times more energy than a conductive method. With regard to air conditioning in the operating room, the scenarios indicate that relatively small changes could result in significant energy savings. Hereby, the authors would like to provide a thought-provoking impulse on the importance of considering energy consumption and sustainability in anaesthesiological patient temperature management, a small step towards becoming a “Green hospital.”