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J.-H. Schiff, M. Hüppe, A. Möllemann, G. Pützhofen, J. Martin, A. Schleppers, U. Bothner, N Krausch, L.H.J. Eberhart

Evaluierter Fragebogen Anästhesie1 Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung der spezifisch vom Patienten empfundenen Anästhesiequalität

Evaluated Anaesthesia Questionnaire: Developement of a questionnaire to assess patients’ experiences with anaesthesia

Schlüsselwörter Anästhesie, Postoperativer Fragebogen, Qualitätsmanagement, Patientenzufriedenheit
Keywords Anaesthesiology, Postoperative Questionnaire, Quality Management, Patient Satisfaction
Zusammenfassung

Zusammenfassung: Die vorliegende Arbeit stellt die Entwicklung eines Fragebogens zur Erfassung der spezifisch vom Patienten empfundenen Anäs­thesie­qualität durch das Forum Qualitäts­manage­ment und Ökonomie BDA/DGAI vor. Methodik: Interviews mit Patienten, Ärzten und Pflegepersonal sowie die bereits vorhandenen Fragebögen aus drei vorangegangen Studien wurden ausgewertet, mit den Ergebnissen einer Literatur­recherche verglichen und durch ein Expertenteam bezüglich anästhesierelevater Items ausgewertet.


Der Pilotfragebogen mit 53 Fragen wurde an fünf Standorten getestet und 580 Fragebögen analysiert. Die auf 33 Fragen reduzierte finale Version des EFA wurde im nächsten Schritt mit 468 Patienten validiert. Ergebnisse: Die Fragen des EFA werden auf einer 4-stufigen Likert-Skala beantwortet und können acht Dimensionen zugeordnet werden. Einige Fragen weisen eine erhöhte Rate an fehlenden Werten auf, die angesprochenen Probleme gelten allerdings definitionsgemäß als relevant und wurden beibehalten. Ein Cronbach´s a von 0,86 für den Gesamtbogen sowie 0,48 bis 0,85 für die Dimensionen zeigt eine gute interne Testreliabilität an, während die Dimensionen als weitgehend unabhängig betrachtet werden können. Die Patienten erreichten 71.9±13,6 [27,3–97] % der Punkte, in den Dimensionen teilweise deutlich niedriger, hierbei zeigt sich Raum für Verbesserung im klinischen Alltag. Schlussfolgerung: Neben dem umfassenden Ansatz und der Einbeziehung der Erfahrungen mehrerer vorangegangener Instrumente zeichnet sich der EFA vor allem durch seine Patientenorientierung aus. Er erfasst neben somatischen Befindlichkeitsstörungen die Informationsweitergabe sowie den Umgang mit Problemen aus der Sicht der Patienten. Weitere Evaluationen müssen zeigen, inwieweit die Ergebnisse auf ein breiteres Patientenspektrum übertragbar sind. Eine Anpassung soll im Verlauf bei Teilnahme weiterer Einrichtungen durch erneute Analyse und Bestimmung von Einflussfaktoren stattfinden.1 Beschluss des Präsidiums des BDA vom 14.03.2008 sowie Beschluss des Engeren Präsidiums der DGAI vom 11.04.2008. * Rechte vorbehalten 4

Summary Summary: With this study we introduce a questionnaire for the assessment of the quality of anaesthesia from the point of view of the patient, using the experiences of former studies. Methods: Interviews with more than 480 patients, health professionals as well as all questionnaires of the former studies were considered, compared to a systematic literature research and analysed for relevant items by an expert team. The pilot questionnaire including 53 questions was distributed at five hospitals and 580 questionnaires were analysed. The final version consisted of 33 questions and was answered by 468 patients for further validation. Results: The questions were answered on a 4-point Likert scale and could be assigned to eight dimensions. Some questions still had a high rate of missing values. Since the problems they address are considered to be relevant per definition, they were not deleted. A Cronbach´s a of 0.86 for the questionnaire and 0.48 to 0.85 for the dimensions are indicative of the good internal test reliability. All dimensions could be considered as being independent of each other. Patients displayed 71.9±13.6 [27.3 – 97] percent of the score, revealing an even lower score as far as the dimensions were concerned, thus leaving room for further improvement. Conclusion: Benefiting from experiences of similar instruments and a comprehensive approach, the EFA is distinguished by being patient-orientated. It cap­tures aspects of somatic disturbance, information transfer as well as the patients’ perspective as to how the staff deals with problems. Further evaluation will show the results obtained with a larger patient population. Then, the results presented will be reevaluated and an adaptation will account for influential factors.
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