Die Leberdysfunktion und das Leberversagen haben eine sehr hohe Morbidität und Letalität. Die Diagnostik und Behandlung stellen eine interdisziplinäre Herausforderung dar.

Die einzige kausale Therapie bei fulminanten Verläufen ist die Lebertransplantation; in seltenen Fällen des primären akuten Leberversagens ist jedoch auch eine spezifische Therapie z. B. mit Antidoten, Virostatika bzw. Immunsuppressiva möglich. Eine Frühdiagnose des Leberversagens wäre wertvoll, um frühzeitiger die Therapie einleiten und damit die Prognose der Patient*innen verbessern zu können. Die Ziele der Basistherapie aller Arten von Leberversagen sind Euvolämie, Normotonie, Normoxygenierung, Normo-glykämie und die Vermeidung hepato-toxischer Medikamente. Im Fokus der supportiven Therapie steht die Behandlung der Symptome und Komplikationen, wie z. B. des hepatorenalen Syndroms, der spontan bakteriellen Peritonitis und der hepatischen Enzephalopathie. Leberunterstützungsverfahren wie z. B. Albumindialysen und der therapeutische Plasmaaustausch haben mittlerweile eine wachsende Evidenz in der supportiven Therapien, sollten aber nur von erfahrenen Anwender*innen indiziert oder im Rahmen von Studien durchgeführt werden.