Zusammenfassung: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ist der größte Geldgeber für Forschungsprojekte in Deutschland. Der Anteil der Anästhesie an DFG-Förderungsmaßnahmen sollte über die vergangenen fünf Jahre erfaßt werden und mit der DFG-Unterstützung zweier anderer großer Fächer (Chirurgie, Innere Medizin) verglichen werden.
Für die drei untersuchten Bereiche wurden insgesamt 2.719 Anträge im Rahmen der Normalverfahren-Förderung gestellt. 163 Projekte (5,9%) stammten aus der Anästhesie, 550 Projekte (20,2%) aus der Chirurgie und 2.006 Projekte (73,7%) aus der Inneren Medizin. 1.424 Projekte (52,4%) wurden angenommen - 79 (5,5% aller angenommen Projekte der untersuchten Bereiche) aus der Anästhesie, 266 (18,7%) aus der Chirurgie und 1,079 (75,8%) aus der Inneren Medizin. Die durchschnittliche Zahl der angenommenen Projekte betrug in der Anästhesie 48,4%, in der Chirurgie 48,3%, und in der Inneren Medizin 53,8% (im Vergleich: Geistes- und Sozialwissenschaften 66,7%, Naturwissenschaften 71,3%). Für Fördermaßnahmen wurden in den drei Fächern insgesamt 284,9 Mio DM ausgegeben (Anästhesie: 9,6 Mio DM 83,3% des gesamten Volumens der untersuchten Bereiche); Chirurgie: 49,7 Mio DM (17,4%); Innere Medizin: 226,1 Mio DM (79,4%). Über die Normalförderung hinaus findet für die Anästhesie praktisch keine zusätzliche DFG-Unterstützung statt (z.B. Heisenberg-Programm etc.). Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß die Förderung durch die DFG für die Anästhesie sehr dürftig ausfällt. Die Ursachen hierfür sind sicherlich multifaktoriell. Ein verstärktes Engagement der DFG bei Anästhesie-Projekten wäre sicherlich wünschenswert, läßt sich aber nur durch Einbeziehung beider Seiten - der DFG und der anästhesiologischen Forschergruppen - verwirklichen.