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DGAInfo
T. Volk, B. M. Graf, W. Gogarten, P. Kessler, H. Wulf
Empfehlungen zur Lipidbehandlung bei der Intoxikation mit Lokalanästhetika
Recommendations for the treatment of local anaesthetic toxicity with lipids
Schlüsselwörter
Intoxikation, Lokalanästhetika, Reanimation, Krampfanfall.
Keywords
Intoxication, Local Anaesthetics, Resuscitation, Seizure.
Zusammenfassung
Lebensbedrohliche Zustände können bei der Verwendung von langwirksamen Lokalanästhetika auftreten. Bei in aller Regel zunächst erkennbaren zentralnervösen Symptomen wie Desorientiertheit, Tremor, Verlust der Ansprechbarkeit bis hin zu tonisch klonischen Krämpfen muss die Lokalanästhetikazufuhr sofort gestoppt werden und eine umgehende Sicherstellung der Oxygenierung und der Atemwege erfolgen, um eine Hypoxie und Azidose zu vermeiden.
Antikonvulsiva sollen gegeben werden. Nach kardiotoxischen Symptomen muss gefahndet werden. Im Falle eines Kreislaufstillstandes muss sofort die leitliniengerechte Reanimation erfolgen. Für die weitere, möglicherweise spezifische Behandlung der Intoxikation kann eine Lipidgabe erwogen werden. Empfehlenswert ist dann die rasche Applikation eines Bolus (1,5 ml/kg Lipidlösung 20%) und eine anschließende kontinuierlichen Gabe mit 0,1 ml/kg/min über 30 Minuten oder 0,5 ml/kg/min über 10 Minuten. Als Ultima Ratio bleibt - falls verfügbar - der Anschluss an die extrakorporale Zirkulation unter laufender Reanimation. Bedacht werden muss jedoch stets, dass die Reanimationsbemühungen über längere Zeit fortzusetzen sind.
Summary
Life-threatening signs of local anaesthetic toxicity, such as a sudden loss of consciousness, with or without tonic-clonic convulsions need to be treated immediately by stopping the injection, securing and maintaining the airway and providing adequate oxygenation. Anticonvulsants are recommended. The cardiovascular status must be assessed. In the event of a cardiac arrest, cardiopulmonary resuscitation in accordance with standard protocols must be initiated without delay. It is important to remember that prolonged resuscitation may be necessary. The use of lipid emulsion and a cardiopulmonary bypass may be considered. If lipid is administered, a bolus dose of 1.5 ml/kg (lipid emulsion 20 %) followed by a continuous infusion (0.1-0.5 ml/kg/min for 30-10 minutes, respectively) may be appropriate.