Sonderbeiträge | Special Articles
Transfusionsmedizin | Transfusion Medicine
R. Knels

Entwicklung der Eigenblutspende (1991 - 2009) im Bereich des DRK-Blutspendedienstes Ost

Changes of autologous blood transfusions (1991 - 2009) in the region of the German Red Cross Blood Donor Service East

Schlüsselwörter Autologe Transfusion, HIV, HCV
Keywords Autologous Transfusion, HIV, HCV
Zusammenfassung

Nach dem Bekanntwerden der Übertragung von HIV Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts und den entsprechenden gesetzlichen Regelungen zur Aufklärungspflicht über die Möglichkeit der Eigenblutspende für Patienten mit einem erhöhten Transfusionsrisiko kam es zum Aufbau von Eigenblutprogrammen in vielen Kliniken und Blutspendediensten der Bundesrepublik Deutschland.


Anhand der EDV-basierten Daten kann die Entwicklung der Eigenblutentnahmen im DRK-Blutspendedienst Ost für die Bun­desländer Berlin, Brandenburg und Sach­sen nachvollzogen werden. Nach einer explosionsartigen Zunahme zwischen 1991 und 1994 kommt es seitdem zu einer stetigen Abnahme der Anzahl an autologen Spenden. Neben der hö­‑ heren Infektionssicherheit der Blutpräparate und dem sich daraus ergebenden geringeren Interesse der Medien sind auch strengere Anforderungen an personelle und qualitative Voraussetzungen sowie die Diskussion um Risiken und Kosten der Eigenblutspende wesentliche Faktoren für den Rückgang der Eigenblutentnahmen. Auch der Einsatz alternativer autologer Verfahren, insbesondere der maschinellen Autotransfusion und der Hämodilution verursachen eine Abnah­‑ me an präoperativen Entnahmen. Neben der Rolle bei der Versorgung von Patienten mit seltenen bzw. multiplen erythrozytären Antikörpern könnte aber auch die demographische Entwicklung eine Renaissance der Eigenbluttechnologie bewirken.

Summary rtragung von HIV Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts und den entsprechenden gesetzlichen Regelungen zur Aufklärungspflicht über die Möglichkeit der Eigenblutspende für Patienten mit einem erhöhten Transfusionsrisiko kam es zum Aufbau von Eigenblutprogrammen in vielen Kliniken und Blutspendediensten der Bundesrepublik Deutschland. Anhand der EDV-basierten Daten kann die Entwicklung der Eigenblutentnahmen im DRK-Blutspendedienst Ost für die Bun­desländer Berlin, Brandenburg und Sach­sen nachvollzogen werden. Nach einer explosionsartigen Zunahme zwischen 1991 und 1994 kommt es seitdem zu einer stetigen Abnahme der Anzahl an autologen Spenden. Neben der hö­‑ heren Infektionssicherheit der Blutpräparate und dem sich daraus ergebenden geringeren Interesse der Medien sind auch strengere Anforderungen an personelle und qualitative Voraussetzungen sowie die Diskussion um Risiken und Kosten der Eigenblutspende wesentliche Faktoren für den Rückgang der Eigenblutentnahmen. Auch der Einsatz alternativer autologer Verfahren, insbesondere der maschinellen Autotransfusion und der Hämodilution verursachen eine Abnah­‑ me an präoperativen Entnahmen. Neben der Rolle bei der Versorgung von Patienten mit seltenen bzw. multiplen erythrozytären Antikörpern könnte aber auch die demographische Entwicklung eine Renaissance der Eigenbluttechnologie bewirken. Summary After understanding that HIV-infections could be caused by allogen blood transfusions in the late 1980th, there was an urgent need to decrease transfusion risk. Coupled with the enactment of a decision by the German Federal Court of Justice (Bundesgerichtshof) in December 1991 in which the government decided, medical doctors had a duty to inform patients about autologous blood donations, thus autologous blood donation programmes had been started. Based on the data from blood bank management software the changes in the autologous blood donation programme of the German Red Cross East for the federal states Berlin, Brandenburg and Saxony could be followed up. After an eruption of numbers of autologous blood donations between 1991 and 1994 a consistent decrease in transfusion risk could be observed and still exists today. Consequently, the higher the infectious safety of the allogen products resulted in a decrease of media attention, more restrictive personal and quality requirements as well as discussions about risk and cost-effectiveness of autologous blood donations. Further, the more extensive usage of other autologous methods, such as the perioperative haemodilutation and the intraoperative autotransfusion with collection devices resulted in a decrease of the preoperative collections. In addition to the importance of auto­logous donations for patients with multiple or rare red cell antibodies the demographic development in Germany with an aging of the population could lead to new types of autologous technologies.
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