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Intensivmedizin | Intensive Care Medicine
M. Kastrup, J.-P. Breuer, J. P. Braun, W. Vielhaber, R. Schmitt, C. Spies
Implementierungs- strategie zur enteralen Ernährung intensiv- stationärer Patienten
Implementation strategy for the enteral nutrition of ICU patients
Schlüsselwörter
Enterale Ernährung, Implementierung, Intensivmedizin
Keywords
Enteral Nutrition, Imple-mentation, Intensive Care Medicine
Zusammenfassung
Zusammenfassung
Hintergründe: Suffiziente Ernährung kritisch Kranker verbessert das Outcome. Malnutrition geht mit erhöhter Morbidität und Mortalität einher. Es existieren zahlreiche Leitlinien zur Ernährung in‑
tensivstationärer Patienten, jedoch fehlt es an konkreten Hinweisen zur praktischen Umsetzung.
Ziel der Studie: Prüfung eines klinikeigenen standardisierten Konzeptes zur enteralen Ernährung intensivstationärer Patienten.
Methoden: Diese Observationsstudie wurde über einen Beobachtungszeit‑
raum von 18 Monaten auf drei Intensivstationen (ITS) durchgeführt. Wesentlicher Aspekt der Implementierungsstrategie war die Bildung eines Core-Teams Ernährung, das ein in die elektronische Patientenakte integriertes Behandlungsschema Beginn und Steigerung enterale Ernährung entwickelte und alle ITS-Mitarbeiter schulte. Die Verknüpfung mit einem Qualitätsmanagementsystem bot den handelnden Ärzten und Pflegenden die kontinuierliche bettseitige Aufbereitung und Präsentation der Behandlungsdaten zur Information über den aktuellen Status der Ernährungstherapie. Die leitliniengemäß definierten Qualitätsindikatoren (A) Beginn der enteralen Ernährung innerhalb von 24 Stunden nach der Aufnahme auf die Intensivstation und (B) vollständige enterale Ernährung ab dem 4. Tag wurden für alle konsekutiv eingeschlossenen Patienten dokumentiert.
Ergebnisse: Insgesamt konnten n=
20.891 Patientendatensätze ausgewertet werden. Dabei handelte es sich um länger als 24 Stunden einliegende Pa‑
tienten, unabhängig davon, ob Kontraindikationen für eine enterale Ernährung bestanden. Für alle drei ITS ergab sich von Beginn bis zum Ende des Beobachtungszeitraums eine Steigerung be‑
züglich der Erfüllung der definierten Qualitätsindikatoren (A 40%, B 34%,
C 43%).
Schlussfolgerung: Das vorgestellte Kon‑
zept zur enteralen Ernährung intensivstationärer Patienten konnte eine be‑
merkenswerte Verbesserung in der Implementierung der Teilaspektes Beginn und Steigerung Enterale Ernährung er‑
reichen. Inwiefern mit diesem Konzept die Empfehlungen zur klinischen Ernährung auch umfassender implementiert werden können, wird Gegenstand weiterer Forschung sein.
Summary
Summary
Background: Adequate nutritional man-agement improves the clinical outcome of critically ill patients, while malnutrition leads to increased morbidity and mortality. Although numerous guidelines for the nutrition of the critically ill are available concrete advice on how to implement them in clinical practice is lacking.
Aim of the study: Verification of our own standardised concept for enteral nutrition of intensive care patients.
Methods: This observational study was conducted over a period of eighteen months in three intensive care units (ICUs). A major aspect of the strategy was the establishment of a Core Team Nutrition that developed the treat‑
ment tool Algorithm Start and Increase Enteral Nutrition for integration in the patient´s electronic medical record (EMR),
and instructed all ICU personnel on how to apply it. The link between the EMR and a quality management system enabled a continual bedside update by doctors and nursing staff of the current nutritional treatment. The guideline-based quality indicators (A) start enteral nutrition within 24 hours of admission, and (B) complete enteral nutrition on day 4 of admission were documented.
Results: A total of N=20.891 patient data sets were analysed, including all pa‑
tients hospitalised longer than 24 hours irrespective of contraindications for en‑
teral nutrition. On all three ICUs adherence to the defined quality indicators increased within the observation period (ICU-A 40%, ICU-B 34%, ICU-C 43%).
Conclusion: The concept resulted in a notable improvement in the initiation and increase of enteral nutrition on the
ICU. More studies are needed to establish to what extent this concept can implement further aspects of clinical nutrition.