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Infektionsmanagement in Kliniken für Anästhe­siologie und Intensiv­medizin in Deutschland – Status quo, Probleme und Aufgaben der Fachgesellschaft –

Schlüsselwörter Intensivmedizin, Anästhesiologie, Antiinfektive Therapie, Therapiestandards
Keywords Intensive Care, Anaesthesiology, Antibiotic Stewardship, Management of Infections
Zusammenfassung

Hintergrund: Infektionsmanagement ist eine zentrale Aufgabe in der Behandlung kritisch kranker Patienten. Um die Aktivitäten der Fachgesellschaft in diesem Bereich sinnvoll auszurichten, wurde durch den Wissenschaftlichen Arbeitskreis Intensivmedizin der DGAI eine deutschlandweite Umfrage zu Aspekten des Infektionsmanagements durchgeführt.


Methodik: Die Chefärzte und Leiten­den Ärzte der deutschen Anästhesieabtei­lun­‑ gen wurden per E-Mail zur Teil­nahme an einer Online-Umfrage ge­beten. Ergebnisse: Es wurde eine Rückläuferquote von etwa 40% erreicht. Ein großer Teil der Kliniken führt im Alltag interdisziplinäre Visiten zum Infektionsmanagement durch. Diese Praxis reflektiert einen zentralen Gedanken von „Antibiotic Stewardship“. Die Vorgaben des Infektionsschutzgesetzes werden vom überwiegenden Teil der Häuser erfüllt. Es gibt einen Bedarf an infektiologisch ausgerichteten Fortbildungsveranstaltungen. 42% der Teilnehmer wünschen sich diesbezüglich ein größeres Angebot auf den Kongressen der DGAI. Ebenso zeigt sich der Wunsch nach einem intensivmedizinisch fokussierten Fortbildungscurriculum zum Infektionsmanagement. Schlussfolgerungen: Viele Kolleginnen und Kollegen stellen sich im Alltag in­fektiologischen Themen und setzen hierbei zeitgemäße Strategien um. Ins­besondere die erfreuliche Verbreitung interdisziplinärer Visiten ist zu begrüßen. Es besteht Interesse an einem Fortbildungsangebot, welches Infektionsmana­gement und Antibiotic Stewardship be­‑ handelt. Hier ergibt sich eine Aufgabe für die Fachgesellschaft, diesem Wunsch der Mitglieder nachzukommen.

Summary Background: The management of in­fection is a central task in intensive care medicine. To direct the activity of the German professional organisations, a survey was performed by the scientific working group for intensive care medicine of the German Society of Anaesthesiology and Intensive Care Medicine. Methods: The heads of the anaesthesiology departments in all German hospitals were contacted by email and asked to participate in the survey. Results: The participation rate was approximately 40%. A considerable pro­portion of hospitals discussed the management of infections in interdisciplinary rounds. This practice reflects a central tenet of antibiotic stewardship. Legal guidelines formulated by the “Infektionsschutzgesetz” are followed by the majority of participants. There is a demand for advanced training with regard to infectiology. 42% of participants would like to see more of these topics during the national conferences. Furthermore, there is a demand for a curriculum focusing on the management of infection in the intensive care unit. Conclusions: Many colleagues implement contemporary practices in their management of infectious complications in the intensive care unit. The consider­able dissemination of interdisciplinary rounds is commendable. There is an interest in a training curriculum dealing with infectiology and antibiotic stewardship. This is both a task and an opportunity for the professional organisations.
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