Innovative technische und medikamen­töse Entwicklungen im Bereich der in­ter­ventionellen und operativen Kinderherzmedizin führen zu einer deutlichen Zunahme von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern.

Trotz der steigenden Lebenserwartung dieser Patientinnen und Patienten weisen diese eine ausgeprägte Multimorbidität und häufige Krankenhausaufenthalte auf und sind auch nach korrigierten oder nach teilkorrigierten kongenitalen Herzfehleroperationen  oftmals durch eine komplexe Anatomie und Pathophysiologie charakterisiert. Besondere klinische Relevanz haben zyanotischen Herzfehler, pulmonale Hypertonie und eine progrediente Herzinsuffizienz. Für das perioperative Setting und die Narkoseführung bedeutet dies, dass speziell geschultes Personal und ein entsprechendes Verständnis für die pathophysiologischen Zusammenhänge sowie eine genaue Kenntnis des hämodynamischen Herz-Kreislaufmanage­ments erforderlich sind. Das gilt vor allem dann, wenn diese Patientinnen und Patienten für nicht-kardiale Eingriffe operativ oder interventionell versorgt werden müssen. Hier gilt es, interdis­zi­plinär eine patientenindividuelle Risi­kostratifizierung vorzunehmen und eine entsprechende Strategie zu planen, vor allem unter Berücksichtigung der möglichen Komplikationen. Nur unter diesen genannten Voraussetzungen kann eine maximale Patientensicherheit gewährleistet werden.