Die Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten ist die Basis für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung. Um den aktuellen Stand der Weiterbildungsbedingungen aus Sicht der Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung in der Anästhesiologie in Deutschland zu erfassen, wurde eine onlinebasierte Umfrage durchgeführt.
Die Ergebnisse wurden sekundär mit einer entsprechenden Umfrage aus dem Jahr 2015 verglichen und sollen Impulse für einen Diskurs zur Zukunft der Weiterbildung geben.
Die Umfrage wurde per E-Mail an alle Weiterzubildenden der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. verschickt. Der Fragebogen umfasste sechs Themenbereiche der anästhesiologischen Arbeits- und Weiterbildungsbedingungen und wurde anonymisiert ausgewertet.
Insgesamt nahmen 279 Weiterzubildende an der Umfrage teil. 146 vollständig beantwortete Fragebogen (45,9 % Frauen) wurden ausgewertet. Die Gesamtzufriedenheit entsprach einem Median von 2 auf einer Skala von 1 (sehr zufrieden) bis 5 (sehr unzufrieden) und entspricht der Bewertung aus 2015. Die am häufigsten genannten Gründe für die Unzufriedenheit waren unregelmäßige Arbeitszeiten, schlechte Qualität der Weiterbildung, mangelnde Anleitung und hoher Zeitdruck bzw. eingeschränkte berufliche Optionen bei Teilzeitstellen. Als besonders hilfreiche Instrumente der Weiterbildung wurden Supervision und Feedback sowie Fortbildungen genannt. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, dass sich die SARS-CoV-2-Pandemie negativ auf die Arbeitszufriedenheit ausgewirkt habe.
Insgesamt sind die Weiterzubildenden mit den Weiterbildungs- und Arbeitsbedingungen in der Anästhesiologie, ähnlich der Befragung von 2015, zufrieden. Es werden unverändert strukturelle Defizite wie belastende Arbeitsbedingungen, mangelnde Einhaltung der Rotationspläne oder fehlende Regelungen zu Fortbildungszeiten und deren Finanzierung diskutiert. Gemäß dieser Befragung sind Anpassungen der Weiterbildungsbedingungen notwendig, um die Qualität der anästhesiologischen Weiterbildung und der beruflichen Qualifikation zu erhalten.
The continuing education of physicians is the basis for high-quality patient care. An online-based survey was conducted to assess the current status of training conditions from the perspective of physicians in training (PTs) in anaesthesiology and, subsequently, to provide ideas for improvement.
The results were secondarily compared with those of a 2015 survey. This survey was sent by e-mail to all PTs of the German Society of Anaesthesiology and Intensive Care Medicine. The questionnaire covered six topics with a focus on working and training conditions and was analysed anonymously. A total of 279 trainees participated in the survey, 146 answered the questionnaire completely (45.9 % women). Overall satisfaction corresponded to a median of 2 on a scale of 1
(very satisfied) to 5 (very dissatisfied), which is similar to the score reached in 2015. The most frequently cited reasons for dissatisfaction were irregular working hours, poor quality of continuing education, lack of guidance, high time pressure or limited job options in part-time positions. Supervision and feedback, along with education courses, were cited as particularly helpful tools for training. More than half of the respondents noted a negative impact of the SARS-CoV-2-pandemic on job satisfaction. However, a certain level of satisfaction with the training and working conditions in anaesthesiology persists six years after the last survey. Overall, the trainees continue to mention structural deficits such as stressful working conditions, a lack of regulations on training times and financing, and insufficient compliance with rotation schedules. According to this survey, changes in the conditions for residency training are necessary to maintain the quality of training in anaesthesiology and professional qualification.