Im Rahmen einer Mitgliederanfrage wurde die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e. V. um eine Einschätzung gebeten, inwieweit im Rahmen der Akutschmerztherapie angelegte regionalanästhesiologische Schmerzkatheter durch nichtärztliches Personal entfernt werden können. Bei der Auseinandersetzung und Diskussion dieser Frage innerhalb der beteiligten wissenschaftlichen Arbeitskreise ergab sich dazu die Notwendigkeit der Darstellung, inwieweit das „Ziehen“ dieser Katheter mit einer besonderen „Gefährlichkeit“ verbunden ist. Ziel dieser Arbeit war es, Komplikationen im Kontext des Entfernens von neuroaxial und peripher angelegten Schmerzkathetern anhand einer systematischen Literaturanalyse darzustellen.
Dazu wurde eine systematische Literaturrecherche in PubMed getrennt für neuroaxiale und periphere Katheterverfahren durchgeführt. Bei den neuroaxialen Kathetern wurden von ursprünglich 792 Treffern 13, bei den peripheren Schmerzkathetern von ursprünglich 3.022 Treffern 6 inhaltlich relevante Publikationen identifiziert.
Als Komplikationen nach Entfernung wurden Nachblutungen und Hämatome mit einer Inzidenz von 0 – 0,003 % bei neuroaxialen Kathetern und 0 – 0,68 % bei peripheren Kathetern berichtet. Selbst nach Entfernung unter antithrombotischer Therapie wurden, außer in Einzelfällen, keine Langzeitfolgen berichtet. Zusätzlich traten Katheterrupturen bei neuroaxialen Verfahren mit einer Inzidenz von 0,002 – 0,055 % auf. Bei peripheren Kathetern wurden in 8,4 % der Fälle Rötungen und Schmerzen ohne weitere Folgen und in 0,002 – 0,13 % der Fälle Katheterverknotungen nach Entfernung berichtet.
Komplikationen können in seltenen Fällen bei der Entfernung von peripheren und neuroaxialen Regionalanästhesiekathetern auftreten. Wenngleich bisher nur wenige Studien zu Komplikationen nach Entfernung vorliegen, lässt die Auswertung derzeit keine besondere Gefährlichkeit erkennen. Die Entfernung regionalanästhesiologischer Katheterverfahren durch nichtärztliches Personal ist nur unter den besonderen Bedingungen der Delegation möglich.
The German Society for Anaesthesiology and Intensive Care Medicine (Deutsche Gesellschaft für Anaesthesiologie und Intensivmedizin) was asked to assess the extent to which regional anaesthetic pain catheters placed as part of acute pain management service can be removed by non-physician personnel. To support the assessment of the extent to which removal of these catheters is associated with a particular ‚risk‘, the aim of this study was to describe complications of removal of neuraxial and peripherally placed pain catheters.
A systematic literature search was per-formed in PubMed separately for neuraxial and peripheral catheter procedures. Of the original 792 hits for neuraxial catheters, 13 publications with relevant content were identified; of the original 3,022 hits for peripheral pain catheters, 6 publications with relevant content were identified.
Post-removal complications were reported as haemorrhage and haematoma with an incidence of 0 – 0.003 % for neuraxial catheters and 0 – 0.68 % for peripheral catheters. Even after removal under antithrombotic therapy, no long-term consequences have been reported except in individual cases. In addition, catheter rupture occurred in neuraxial procedures with an incidence of 0.002 – 0.055 %. For peripheral cathe-ters, redness and pain were reported in 8.4% of cases, and catheter knotting after removal in 0.002 – 0.13 % of cases.
In rare cases, complications may occur during the removal of peripheral and neuroaxial regional anaesthetic cathe-ters. Although there are only a few studies on complications after removal, there is currently no evidence to suggest any particular risk. Any delegation of re-gional anaesthetic catheter removal procedures to non-physician personnel should proceed under specific conditions only.