Zusammenfassung: Im vorliegenden Beitrag werden sozialepidemiologische und medizinsoziologische Befunde zu einer sozialen Ungleichverteilung von Anlässen für die Inanspruchnahme notärztlicher Versorgung dargestellt. Die Ausführungen beziehen sich auf Verletzungen bzw.

Unfälle, akute Krank-heitszustände und psychosoziale Krisensituationen.Es läßt sich festhalten, daß schwere Unfälle und Verletzungen wie auch Suizid und Homizid bei sozial benachteiligten Gruppen häufiger vorkommen und daß entsprechende Risiken in Wohngegenden mit bestimmten sozioökonomischen Merkmalen erhöht sind. Ebenso läßt sich ein inverser sozialer Gradient bei akuten, bedrohlichen Krankheitszuständen, wie dem akuten Myokardinfarkt,und beim Auftreten psy-chosozialer Krisensituationen nachweisen. Die Ergebnisse werden abschließend im Hinblick auf praktische Folgerungen für die Notfallmedizin diskutiert.