Der Transfusionsbedarf auf Intensiv‑ stationen ist wegen komplexer Krankheitsbilder, invasiver Organersatzverfahren und der häufigen Blutanalytik besonders hoch. Er kann jedoch durch die Einhaltung von restriktiven Trans‑ fusionstriggern, mit gezielter Blutanalytik, mit der Verwendung von alternativen Antikoagulanzien und mit differenzierter Diagnostik der zugrunde liegenden Ko‑ agulopathie reduziert werden.

Die komplementäre Anämietherapie zur Bluttransfusion auf der Intensivstation mit Erythropoetin und Eisen ist sicher und effektiv. Die bereits etablierten organi‑ satorischen Strukturen zur Durchfüh‑ rung der leitliniengerechten Hämothe‑ rapie, die Transfusionskommissionen und Transfusionsbeauftragten bekommen inhaltliche Hilfestellung speziell für die Intensivmedizin von der Sektion Hämotherapie und Hämostaseologie der DIVI. Diese besteht unter anderem in der Anpassung der internationalen Leitlinien für die Anwendung von Blut und Blutprodukten auf der deutschen interdisziplinären Intensivstation.