Übersichten | Review Articles
Zertifizierte Fortbildung | Continuing Medical Education (CME)
V. Gebhardt · J. Karst · M.D. Schmittner

Ambulante Anästhesie

Ambulatory Anaesthesia

Schlüsselwörter Ambulantes Operieren – Organisation ambulantes OP-Zentrum – Ambulante Spinalanästhesie – Kurzwirksame Lokalanästhetika
Keywords Ambulatory Surgery – Organisation of a Day Surgery Centre – Ambulatory Spinal Anaesthesia – Short-acting Local Anaesthetics
Zusammenfassung

Aufgrund steigender Fallzahlen bei am­bulanten Eingriffen wächst auch die Bedeutung der ambulanten Anästhesie zunehmend. Neben einer kompetenten anästhesiologischen Betreuung des ein­zelnen Patienten, die vor dem Eingriff mit der Risikoevaluation und Patientenaufklärung beginnt und erst Tage nach der Operation nach Beendigung einer multimodalen postoperativen Schmerztherapie endet, stellt auch die betriebswirtschaftliche Organisation der Abläufe im ambulanten OP-Zentrum eine Herausforderung für den ambulant tätigen Anästhesisten dar.

Mehr noch als in allen anderen klinischen Bereichen ist eine eng verzahnte und eingespielte Zusammenarbeit im Team mit klar de­finierten Zuständigkeiten und Arbeitsaufträgen essenziell für ein wirtschaftlich sinnvolles Handeln. Durch die Auswahl der Anästhesieverfahren und der hierfür eingesetzten Medikamente beeinflusst der Anästhesist aufgrund einer Verkürzung der Aufenthaltsdauern und dem Vermeiden von Nebenwirkungen nicht nur die ökonomische Effizienz des ambulanten Operierens, sondern steigert ebenso den Komfort des einzelnen Pa­tienten. Diese Ziele lassen sich durch den Einsatz kurz wirksamer Anästhetika erreichen, die prinzipiell für alle Anästhesietechniken zur Verfügung stehen und somit deren Einsatz beim ambulanten Operieren ermöglichen. Durch die Markteinführung der mittellang und kurz wirksamen Lokalanästhetika Prilocain und Chloroprocain können auch kurze ambulante Eingriffe effizient in Spinalanästhesie durchgeführt werden. Der Anästhesist beeinflusst durch Auswahl der eingesetzten Anästhesietechniken und Substanzen nicht nur die Aufenthaltsdauer der einzelnen Patienten im ambulanten OP-Zentrum, sondern auch die perioperativen Prozess- und Wechselzeiten und steigert hierdurch auch die Effizienz des ambulanten Operierens.

Summary

Due to rising numbers of outpatient procedures, ambulatory anaesthesia is gaining importance. Not only competent anaesthetic care, starting with the risk evaluation before surgery and lasting until postoperative pain therapy days after the intervention, but also the economically organisation of the day-surgery centre is challenging to the anaesthetist in outpatient care. More than every other field of healthcare, tightly integrated workflows and clearly defined job orders in an interdisciplinary team are essential for an economic reasonable approach to ambulatory anaesthesia. By choosing the anaesthesia technique and the medication needed, the anaesthetist has an influence on the patient‘s length of stay at the day surgery centre, the incidence of adverse side effects, as well as perioperative processes like turnaround times and thus the efficiency of the centre as well as the patients‘ comfort. Reaching these goals requires the use of short­acting anaesthetics. Substances with a short half-life are available for each anaesthesia technique. Ever since the introduction of the medium-long and short acting local anaesthetics prilocaine and chloroprocaine to the German market, spinal anaesthesia became a profound alternative to general anaesthesia also for ultra-short outpatient procedures. Not only the patients‘ length of stay at the day surgery centre, but also operating theatre efficiency is affected by the choice of the anaesthesia technique and the medications the anaesthetist uses.

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