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Klinische Anästhesie | Clinical Anaesthesia
D. Schmitz, A. Baumgart, A. Zöller, A. Schleppers, H.J. Bender, C. Denz

Die grafische Wechselprozessanalyse als Instrument zum internen und externen Prozessbenchmarking im OP-Management

A graphic tool for turnover process analysis facilitates data benchmarking and the evaluation of simulated scenarios in operating room management

Schlüsselwörter OP-Management, Prozess­ma­nage­ment, Benchmarking, Grafische Prozess­analyse, Wechselzeit
Keywords OR Management, Process Manage­ment, Graphical Process Analysis, Benchmarking, Turnover Time
Zusammenfassung

Hintergrund: Durch gesteigerten ökonomischen Druck wird eine Optimierung der Arbeitsabläufe und eine Effizienzsteigerung im OP angestrebt. Viele Autoren greifen dazu auf die Wechselzeitenanalyse zurück, die jedoch in ihrer Bedeutung bislang überschätzt wurde.


Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Entwicklung einer grafischen Analysemethodik zur effizienten Prozessanalyse unter Betrachtung des gesamten Wechselprozesses und zur Auswertung von Simulationsszenarien. Methode: Untersucht wurden die zeitlichen Aspekte der Wechselprozesse von 102 operierten Patienten im allgemeinchirurgischen OP-Bereich des Univer­­sitäts­klinikums Mannheim. Dazu wurde der Wechsel­prozess in 5 Prozessfragmente unterteilt. Eine grafische Analysemethode zur simultanen Evaluation der relevanten Prozessintervalle wurde implementiert. Ergebnisse: Die Qualität des Wechselprozesses hängt wesentlich von der Dauer der einzelnen Inter­valle ab. Bereits Verzögerungen in einzelnen Pro­­zess-Schritten wirken sich auf die Leistungs­­fähig­keit des Prozesses aus. Eine grafische Darstellung im Netzdiagramm ermöglicht die schnelle Beurteilung von erhobenen Daten. Schlussfolgerung: Durch die gewählte grafische Darstellung ist eine übersichtliche und effiziente Beurteilung der ablaufenden Wechselprozesse leicht durchführbar. Dies kann für internes und externes Benchmarking verwendet werden oder die Auswer­tung von computergestützten Simulations­verfahren erleichtern. Optimierungspotenziale sind übersichtlich erkennbar und zeigen Ansatzpunkte für Inter­ventionen und weitere Simulationsschritte auf.

Summary Background: The increasing economic pressures on health care providers has motivated OR managers to strive to optimise efficiency and workflow in the operating room. The analysis of turnover times has often been used as a tool for evaluating process performance, but has been shown to be inadequate for measuring OR workflow quality. The present study is therefore a detailed analysis of the turnover process with the aim of developing a graphic method enabling a pertinent analysis of the en­tire turnover workflow and evaluation of process simulations. Methods: In 102 patients undergoing elective general surgery at the Mannheim university hospital we defined 5 periods reflecting the major phases of the turnover process, and analysed the results in a customized net diagram. Results: The efficiency of the turnover process is sensitive to delays in each of the defined phases. The implemented visual analysis enables rapid evaluation of the data collected, and reveals the reasons for such delays as well as the potential benefits of counteractive strategies. Conclusions: Our visual tool enables rapid and detail­ed analysis of the turnover process, and the results can be used for internal or external benchmarking and the evaluation of simulated interventions.
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